Benefizkonzert in der Clemenskirche
Von Andreas Hasenkamp 21. September 2004 (Münster-Stadtteile: Hiltrup Amelsbüren, Kultur)
Münster-Hiltrup. Das zweite Benefizkonzert für eine neue Orgel für die Pfarrkirche St. Clemens in Hiltrup vermochte am Sonntagnachmittag zu fesseln.
Trotz nur eines „Trios“ von Instrumenten vermisste man kein Orchester. Zu Beginn nahmen Stücke wie die „Serenade“ aus dem Streichquartett Nr. 8 von Haydn, gespielt von Querflöte und Truhenorgel sowie die Arien aus Oratorien von Haydn und Händel schon durch ihre Bekanntheit für sich ein.
Der große, leicht hallige Kirchenraum wirkte bald wie ein kleiner Saal, der die Aufnahme der Werke verstärkte. Die kräftige Querflöte von Susanne Müller konnte ruhig und klangschön ausschwingen und behauptete sich auch in der Sonate C-Dur für Flöte und Basso continuo von Carl Philipp Emmanuel Bach ohne Weiteres gegenüber der großen Orgel, die nur bei diesem Stück zum Einsatz kam. Das gut besuchte Konzert fand ein aufmerksames Publikum, das nach der Händel-Arie „Meine Seele hört im Sehen“ lange und kräftig applaudierte.
Fesselten mit Sopran, zwei Orgeln und Querflöte für eine neue Orgel: Dorothea Lübben – Sopran, Henk Plas – Orgel, Susanne Müller – Querflöte (v.l.).
Foto: -anh-
Hatte die Sopranistin Dorothea Lübben schon zuvor in Händels „Alleluja, Amen“ gefesselt, so riss sie in der letzten Arie die Hörer mehr und mehr mit. Ihr Motiv „Alles jauchzet“ begleitete die Hörer nach Hause. Anlass des musikalischen Glanzlichts war dennoch eine Misere. Die alte Orgel, ein Provisorium von 1931, mehrfach notdürftig in Stand gesetzt ohne durch Renovierung grundlegende Mängel beseitigen zu können, ist nicht mehr betriebssicher, der Ausfall nur eine Frage der Zeit. Die Gemeinde sammelt für eine vollwertige und dauerhafte Orgel. Noch steckt man in der Ausschreibungs-Phase. Der Spenden-Pegel stand am Sonntag bei 41.000 Euro.
Andreas Hasenkamp
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