Starke Beteiligung an ‚Primavera’-Ausstellung im Gallitzin-Haus in Münster-Angelmodde
(Münster-Stadtteile: Angelmodde)
Münster-Wolbeck. Was sonst hinter der nach Sinn grübelnden Stirn verborgen bleibt, können Besucher der Primavera-Ausstellung im Gallitzin-Haus nun nachlesen und mit anderen teilen.
Was sonst hinter der nach Sinn grübelnden Stirn verborgen bleibt, können Besucher der Primavera-Ausstellung im Gallitzin-Haus nun nachlesen und mit anderen teilen. Kunst zum Mitmachen bietet die Ausstellung von Maria Meyer und Rike „S.“ Overhage an. Die Einladung, selbst Titel zu geben, nahmen viele Besucher wahr.
Goethe meinte in seiner Farbenlehre: Der Beobachter verändert nicht nur, sondern erschafft sich durch Beobachten erst die Welt. “Für uns war das am allerspannendsten“, berichtete am Sonntag Rike Overhage. Nämlich, welche Titel die Besucher erfinden würden. Teils allein, teils in Gruppen sich austauschend hatten viele Besucher den kommentarlos ausgestellten Bildern Titel verliehen. Viele Besucher lieferten mehr als ein Dutzend.
Seit Sonntag hängen sie zusammen mit den Titeln der Künstlerinnen aus und eröffnen dem nun auch lesenden Betrachter neue Sichten.
Manche Interpretation liegt nahe an den von den Künstlerinnen selbst vergebenen, andere auf ganz anderen Ebenen, anderen Teilen eines Bildes.
Sie staunten über den Reichtum der von Besuchern gefundenen Titel zu ihren Bildern: Rike Overhage und Maria Michael präsentieren neue Bilder und Skulpturen im Gallitzin-Haus.
Foto: -anh-
Kostproben: „Gemeinsamer Raum“ erhielt auch die verwandten Titel „Fromme Frauen mit Erscheinung“ und „Verschleierte Frauen“, aber auch „Treffen der Kulturen“ und „Der unschlüssige Mann“. Das Bild „Morgen nach der Schlacht“ inspirierte zum eher kontrastierenden „Fröhlichkeit“ und zu „Hinaus zum Licht“ und „Wasserfall“.
Eher nahe an den Künstler-Deutung blieben die Lesarten der „Verzweiflung“: „Das zweite Gesicht“, „Das andere Ich“ „Dunkle Schatten der Vergangenheit“, „Besorgnis“, „Schattenseiten“ oder auch „Die zwei Gesichter einer Frau“.
Auf die Nähe zur eigenen Absicht kam es Overhage und Meyer nicht an. Ihnen ging es um das Angebot, Besucher selbst, mit der eigenen Person und Befindlichkeit, etwas in den Werken finden zu lassen.
Die gute Resonanz hat bei beiden weitere Pläne angestoßen, wie Besucher sich beteiligen können.
Andreas Hasenkamp
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