Stehender Applaus für Instrumentalisten und Chor
Von Andreas Hasenkamp 21. Oktober 2004.
Münster-Wolbeck.
So voll wie bei keinem der wohl 30 Chor-Auftritte der letzten 35 Jahre war es am Sonntagabend in St. Nikolaus in Wolbeck: Das Konzert anlässlich des 80-jährigen Bestehens des Chores füllte auch etliche Stehplätze.
Wie ein später eingelöstes Versprechen für das gesamte Konzert präsentierte sich der Einstieg. Chor, Cembalo und die starke Sopranistin Katharina Poell-Scharpenberg – sie leitet den „Kleinen Chor“ - schufen mit Alberich Mazaks schlichter „Missa brevis“ Klangfülle und Spannung, die durch stärkere Variation der Stimmen an Ausdruck gewonnen hätte.
Zum Jubiläum des Kirchenchors arbeiteten die Sopranistin Katharina Poell-Scharpenberg und das Kourion-Orchester mit dem Chor zu einem vom Publikum sehr gut aufgenommenen Konzert zusammen.
Foto: -anh-
Stark unterstützt wurde der Chor vom „vertrauten Gast“ Vokalensemble TonArt und dem ebenfalls in Münster beheimateten Kourion-Orchester, die erheblichen Anteil am Konzert hatten. Die Instrumentalisten kamen nicht nur begleitend zur Geltung, sondern auch „solo“ bei Georg Friedrich Händels beliebter Suite D-Dur für Trompete (Anja Bareiter) und Orchester, das im Allegro an Sauberkeit gewann, oder Johann Pachelbels „Canon“ und Henry Purcells „Chaconne“.
Thomas Tallis’ „If you love me“ verlieh der Chor mit verhalten variierten Stimmen im Wechselgesang eine stille Spannung. Kraftvoll zeigte er sich dann in der doppelchörigen Motette „Singet dem Herrn ein neues Lied“ von Johann Pachelbel.
Der Chor zählt 42 Sängerinnen und Sänger im Alter von 20 bis 77 Jahren, konnte sich in den letzten Jahren unter Thorsten Schwarte gleichzeitig verjüngen und erfahrene Stimmen halten.
Die Sängerinnen konnten sich auch an die Grenzen des einem Laienchor Möglichen wagen, die Henry Purcells „Singt, o singt dem Herrn“ birgt. Dabei unterstützte sie Patrick Buchin als kurzfristig hinzugestoßener, rhythmisch nicht immer ganz sicherer Bass.
Die Zuhörer dankten die Leistung der Instrumentalisten und Sänger von TonArt und Kirchenchor mit stehendem, langem Applaus. „Das ging bis in die Zehenspitzen“, sagte eine Sängerin.
Als Vorsitzende des Chors dankte Katharina Gerdes dem Organisator und Dirigent des Abends, Thorsten Schwarte für seinen „unermüdlichen und manchmal nicht einfachen“ Einsatz. So anstrengend seien die Vorbereitungen für das Konzert für sie garnicht gewesen, sagte Gerdes später, und sie hätten dem Chor als Gemeinschaft gutgetan. Zu Weihnachten wird der Chor wieder zu hören sein, dann mit einer Hirtenmesse.
Andreas Hasenkamp
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