Miriam Meckel
RedaktionsmanagementAnsätze aus Theorie und Praxis.
Westdeutscher Verlag, Taschenbuch, 1999, 271
Seiten. Medienredaktionen sind keine Tummelfelder des Chaos,
auf denen individualistische Journalistinnen und Journalisten sich selbst
verwirklichen, ohne dabei auf Kosten Rücksicht zu nehmen. Sie waren
es auch nie.
Um überleben zu können, müssen sich die Medien am Markt
orientieren und entsprechende organisieren. Miriam Meckel geht in ihrem
Buch aktuellen Veränderungen im redaktionellen Umfeld nach: Den Redakteuren
werden neben der journalistischen Tätigkeit immer häufiger Managementaufgaben
übertragen.
Die Autorin umschreibt Redaktionsmanagement als strategische
Implementierung, Steuerung und Sicherung publizistischer Qualität
in Verbindung mit Markterfolg. Die neuen Aufgaben heissen Redaktionsorganisation,
Qualitäts-, Personal- und Kostenmanagement sowie redaktionelles Marketing.
Dabei geht es nach Meckel nicht darum, die journalistische Arbeit effizienter
und effektiver werden zu lassen. Vielmehr stehe die Erhaltung der kreativen
Freiräume und Entwicklungschancen im Mittelpunkt. Die seien rar geworden
durch Kommerzialisierung, Konkurrenz und Konzentration. Das Buch ist als
Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Praxis konzipiert.
Meckel ergänzt ihre wissenschaftlichen Ausführungen punktuell
durch Beispiele aus der Praxis. Konkrete Handlungsanleitungen dürfen
aber nicht erwartet werden. Dennoch vermittelt sie einen kompetenten und
präzisen Einblick in die einzelnen Aufgabenfelder des Redaktionsmanagements.
Die Autorin zeigt, dass die Fragen des Personal- und Kostenmanagements
längst auch unterhalb der Chefetagen zu diskutieren sind. Sechs Interviews
mit einem Verlagsgeschäftsführer, einem Programmchef, zwei Redaktionsleitern,
einem Chefredakteur und einer Redaktionsmanagerin vermitteln dazu ein
plastisches Bild des praktischen Redaktionsmanagements.
Meckel bringt mit ihrem Buch Einblicke in ein immer komplexer werdendes
Geschäft. Die Praxis wird zeigen, ob sich der von der Autorin aufgezeigte
Wandel in der Tat von denen mitgestalten lässt, die ihn in Meckels
Sinn analysieren und aktiv begleiten.
Das gilt besonders für die extremen Schwankungen unterworfene Spezies
der Online-Redaktionen, die Meckel nicht behandelt. Dazu ist dieser Bereich
auch noch zu jung. Viele würde allerdings interessieren, wie vom Management die Verknüpfung von Print- und Online-Redaktion optimal gestaltet werden kann.
Meckel kennt Theorie und Praxis und lässt beide voneinander profitieren
- im Interesse von Wirtschaftlichkeit und journalistischem Freiraum.
Wer eine Leitungsposition anstrebt oder seine Rolle als Leiter kritisch
reflektieren will, ist mit "Redaktionsmanagement" gut bedient.
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Punkte |
Rezensiert
von Dr. Andreas Hasenkamp (7/2002) |
Rubriken |
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Inhalt |
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Vermittlung |
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Verständlichkeit |
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Lesespaß |
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Preis-Leistung |
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Gesamtwertung |
21 |
Inhaltsverzeichnis zu Miriam Meckel: Redaktionsmanagement
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