Von Andreas Hasenkamp 28. Januar 2005 (Münster-Stadtteile: Wolbeck Drostenhof)
Münster-Wolbeck. Wo es um das Verhältnis der Geschlechter mitunter zum Weinen bestellt ist, lachten die Gäste des Drostenhofes in Wolbeck am Donnerstagabend Tränen.
Auch wenn es zum Teil bittere Selbsterkenntnis war, die Kabarettist Carsten Höfer mit dem Programm „Der Frauenversteher“ im Wolbecker Drostenhof auslöste. Bitter besonders für jene, die bislang glaubten, sie würden ihren Partner verstehen.
Höfer legte die Unterschiede von Frau und Mann bloß, ob beim Besuch im Baumarkt und bei IKEA, in den frappant verschiedenen Regeln des Gesprächs, bei Körperpflege und Haushaltsunfällen. So ist Männern unverständlich, wie Frauen zu Gegenständen beim Wiedersehen eine immer innigere Beziehung entwickeln können. Wo sie sich doch überhaupt nicht verändert haben! Was eine Kommode allerdings auch positiv von einem Mann unterscheiden kann. Abwegig? Nein, eine Zuhörerin gestand, öfter von einer Kommode zu träumen. Und auch eine andere fühlte sich von Höfer bestens verstanden.
Carsten Höfer stieß mitten ins Herz der Wolbecker Frauen, Männer und Eltern.
Foto: -anh-
Die wenig kommunikationstaugliche Spezies Mann kann seit diesem Abend auf mehr Verständnis hoffen, hat jedoch keine Ausreden mehr parat, wenn es um den von Frauen ausgestrahlten „Subtext“ geht: Sie wissen nun, was ihnen blüht, wenn die Frau „Vielleicht“ oder „Wir brauchen“ sagt.
Auch zum Thema Nachwuchs bot Höfer lebensnahe Beratung, wenn er dessen Verhalten als das eines Königs mit seinem Hofstaat parodierte.
Mit vollem Einsatz erklärte Carsten Höfer manches Problem zwischen den Geschlechtern.
Foto: -anh-
Der ausverkaufte Saal bebte vor Lachen. Je später der Abend, desto häufiger die spontanen Reaktionen des von vielen jungen Leuten durchsetzten Publikums. Höfer glänzte mit schauspielerischer Ausdrucksstärke, mitreißender Komik und scharfem Blick auf die Realität.
Höfer gastiert vom 11. bis 13. Februar in Münster. Einen weiteren Kabarettabend präsentiert der Förderkreis Drostenhof am 12. Mai mit „Von mir aus“ von Irmhild Willenbrink.
Andreas Hasenkamp
Hintergrund:
Förderkreis Drostenhof Wolbeck
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