20-köpfiger Chor erstmals in St. Nikolaus aufgetreten
Von Andreas Hasenkamp 10. Oktober 2004 (Münster-Stadtteile: Wolbeck, Kultur)
Münster-Wolbeck. Himmelhoch-jauchzende bis klagend-betrübte Lieder rissen am Sonntagabend in St. Nikolaus in Wolbeck ein zahlreiches Publikum gleichermaßen in ihren Bann. JAZZ’N’MORE, der Chor der Musikschule Wolbeck, ließ unter der Leitung von Peter Kräubig ein an Kontrasten reiches Programm hören und sehen. Anlass ihres ersten Auftrittes in der Kirche war das 30-jährige Jubiläum der Musikschule.
Claudia Braas und Birgit (v.l.) Winter boten im Wechselgesang mit dem Chor der Musikschule Wolbeck den amerikanischen Klassiker „Mercy, mercy“ in der Pfarrkirche St. Nikolaus.
Foto: -anh-
Den ersten Teil bestritten religiöse, etwa vom Abendmahl und Kreuzigung geprägte Gospel-Gesänge wie „Let us break bread“ und „Were you there“, wo der Chor bereits gesangliche Stärke in der Klarheit auch lang ausgehaltener Töne zeigte. Eine andere Stärke lag darin, auch bei Stücken ohne Soli immer wieder einzelne Stimmen unterschiedlichen Timbres herausragen zu lassen und so Ideen markant abzusetzen. Beim „Gospeltrain“ stand das gemeinsame Leben von Alt und Jung, Reich und Arm im Vordergrund. Hier ging das Publikum klatschend voll mit und machte aus dem Gospel ein „interaktives Gospel-Stück“, wie Kräubig in seiner Moderation anmerkte. Charmant führten die Mitglieder des Chors reihum in die Lieder, ihre Texte und Entstehung ein. Eine ganz neue Stimme kam in die modernen Stücke wie dem vom amerikanischen Individualismus geprägten „Mercy, mercy“ mit dem E-Piano, gespielt von Kräubig. Hier hatte der Chor rhythmisch schwierige Passagen in für Kirchenmusik gewohnte Ohren unerwarteten Klängen zu bewältigen und erschloss sich auch hier die Herzen des Publikums. So auch mit „Some other time“ von Leonard Bernstein, dessen gesangliche Herausfordern Solistin Barbara Plettendorf meisterte und mit ihrem Chor schön und eindringlich für gelassenen Umgang mit der dahineilenden Zeit warb. Im Gospel-Klassiker „Amen“ rückte dann wieder der Wechsel der Stimmen in den Vordergrund; der Chor setzte hier mit seiner Stimmenvielfalt teils überraschende Akzente. Ein Glanzlicht an Harmonie zwischen Solisten und Chorbegleitung boten die 20 in einer sichtlich gern gesungenen Zugabe, dem bekannten „He’s got the whole world in his hands“. Die gesammelten Gelder will der Chor einem karitativen Zweck stiften.
Das nächste Ereignis in der Reiche „Kirchenmusik in St. Nikolaus“ findet am 21. November statt. Dann gibt der Chor St. Nikolaus sein festliches Konzert zum 80. Jubiläum.
Andreas Hasenkamp
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